Der Aufforderung, seine Hände nach jedem Toilettengang mit Seife zu waschen, kommen die meisten Menschen nach. Doch nur wenige waschen sie so lange, dass die Keime absterben, die Infektionen verursachen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hände nicht immer richtig getrocknet werden. Feuchte Hände kontaminieren nämlich eine Oberfläche schneller als trockene Hände und sie übernehmen Keime auch schneller von verschmutzten Oberflächen.
Öffentliche Einrichtungen, Restaurants oder Kliniken haben das längst verstanden und bieten auf ihren Toiletten neben Seife seit Jahren auch Papierhandtücher, elektrische Handtrocknungssysteme oder Stoffhandtuchrollen an. Bezogen auf die Luftstrom- und Wärmelufthändetrockner kam eine Studie des Hjelt Instituts für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Helsinki 2014 jedoch zu der Erkenntnis, dass diese Systeme hinsichtlich ihrer Leistung die Anforderungen der europäischen Norm für Händewaschung nicht erfüllen. Baumwollhandtücher dagegen nehmen die Bakterien von Händen besser auf, als die Mindestanforderungen der Norm EN1499 vorschreiben. Auch Papierhandtücher entfernen die meisten Bakterien von feuchten Händen.
Aus ökologischen Gesichtspunkten spricht jedoch viel für den Einsatz von Stoffhandtuchrollen. Laut einer Studie des Wirtschaftsverbandes Textil Service (WIRTEX) aus dem Jahre 2016 verursachen sie 95 Prozent weniger Abfall als Frischfaserpapiertücher. Betrachtet wurden dabei der gesamte Lebenszyklus – d. h. vom Rohstoffanbau über die Herstellung, Verwendung und Wiederaufbereitung bis hin zur Entsorgung bzw. Recycling der Produkte. Wer seine Hände also an einer Stoffhandtuchrolle statt eines Papierhandtuchs abtrocknet, hält nicht nur alle hygienischen Empfehlungen ein, er oder sie betreibt zugleich aktiven Umweltschutz.
Weiterführende Informationen:
https://www.wirtex.de/fileadmin/WIRTEX/Website_Content/Documents/161122_PI_LCA.pdf
http://www.sauberehaende.de/fileadmin/pdf/ETSA_Brosch%C3%BCre_H%C3%A4ndetrockner_2014_d.pdf