Offene Vorhänge für ein gutes Gefühl

Blick aus dem Fenster auf einen Sonnenuntergang

Manche Alten- bzw. Pflegeheimbewohner haben noch die Kriegs- und Nachkriegsjahre erlebt. Andere haben eine Zeit ihres Lebens in Ländern verbracht, als dort Krieg war. Warum das die Hauswirtschaftshelferin, die eine Wohngruppe betreut, oder die Reinigungskraft, die ein Zimmer putzt, interessieren sollte? Weil die Helfer darauf achten können, dass die Schrecken aus der biografischen Vergangenheit einer Bewohnerin oder eines Bewohners keinen Anlass finden, sich zu melden. Ganz harmlose Situationen – wie das Knallen einer Tür, die zugezogenen Vorhänge oder die Dunkelheit in der Nacht – können Angst, Panik oder Trauer auslösen.

Was können z.B. Pflegekräfte tun? Beschwichtigen Sie nicht, sondern hören Sie zu. Das Erinnern alter Erlebnisse ist wichtig für die Bewältigung. Auch Mitarbeiterinnen aus dem Hauswirtschaftsbereich können ihren Teil zur Beruhigung beitragen und bestimmte Handlungsweisen berücksichtigen. Das kann beispielsweise bei der einen Bewohnerin bedeuten, dass Sie die Schranktüren sehr leise schließen, wenn sie mit Angst auf laute Geräusche reagiert. Und bei dem anderen, der vielleicht tagelang in einem dunklen Keller oder Bunker saß, dass Sie die Fenstervorhänge abends nicht zuziehen bzw. ein Licht brennen lassen. Wer sich rundum gut betreut fühlt – beim Essen, bei der Wäschepflege oder bei der sozialen fürsorglichen Betreuung – wird zu einem positiven Klima im Seniorenheim beitragen.

Weitere Hinweise, wie Sie Bewohner unterstützen können, ihr sicheres Gefühl zu behalten, finden Sie hier:
https://www.ppm-online.org/unterstuetzung-bei-der-trauma-bewaeltigung/