„Wie wäscht man schmutzige Mopps richtig?“

Wer hätte das gedacht: Das Waschen von Wischbezügen benötigt fast mehr Know how als „normale Textilien“? Andy Schröder* erklärt, warum. Lesen Sie auch nebenstehende Tipps zur Mopp-Wäsche.

Frage: Herr Schröder, warum sollte es schwierig sein, verdreckte Wischbezüge zu waschen?

Andy Schröder: Es gibt eklatante Unterschiede beim Waschen von `normalen´ Textilien und Mopps: Verschmutzte Wischbezüge befördern eine Menge Dreck in die Waschmaschine. Und nicht nur das: Die Wischbezüge sind in der Regel auch mit chemischen Reinigungsmitteln vollgesogen. Das heißt, es ist auch darauf achten, dass es zu keinen negativen Reaktionen zwischen Reinigungsmitteln und Waschmitteln kommt. Zudem werden Wischbezüge in nassem Zustand in die Waschmaschine gefüllt. Dadurch gelten die üblichen Verhältnisse zwischen Trommelbefüllung, Wasserzulauf und Waschmitteldosierung nicht mehr. Sie müssen neu definiert werden.

Frage: Hat man sich früher – z.B. vor 30 Jahren – auch schon so intensiv mit der Mopp-Wäsche auseinandergesetzt? Oder anders gefragt: Was hat sich bei der Gebäudereinigung verändert?

Andy Schröder: Gereinigt wurde schon immer, aber glücklicherweise sind die Zeiten (fast) vorbei, als noch mit den sogenannten `alten Lumpen´ oder z.B. Kentucky Mopps geputzt wurde. Im Moment gibt es einen eindeutigen Trend zur Mikrofaser. Die Baumwolle wird immer mehr verdrängt. Und der Reinigungsmarkt hat sich inzwischen total professionalisiert. Er bringt es in Deutschland heute auf rund 15 Milliarden Euro Umsatz. In gut 20.000 Betrieben arbeiten mehr als eine halbe Million Reinigungskräfte. Dabei wächst der ökonomische Druck immer mehr. Wie man den Reinigungsprozess samt Waschverfahren effizient machen kann, ist also eine interessante Frage.

(Links: Kentucky-Mopp, rechts: Mikrofaser-Mopp)
(Links: Kentucky-Mopp, rechts: Mikrofaser-Mopp)

Frage: Jetzt hat die Studie von Weber & Leucht gezeigt, dass nicht allein das Material des Wischbezugs die Effizienz der Reinigung erhöht, sondern auch das richtige Waschverfahren…

Andy Schröder: Die Studie, die Weber & Leucht im Auftrag von Electrolux Professional durchgeführt hat, macht klar: Das Reinigen und das Waschen der Reinigungstextilien hängen zusammen. Je nachdem, wie die Wischbezüge gewaschen werden, halten sie länger oder kürzer. Im Test hielten die Wischbezüge aus der professionellen Waschmaschine mindestens 455 Waschgänge durch, bevor sie keine Reinigungsleistung mehr erbringen konnten. Die Wischbezüge, die in der Haushaltswaschmaschine gewaschen wurden, hatten bereits nach 172 Waschgängen nicht mehr die Fähigkeit zu reinigen. Das heißt, die professionelle Waschmaschine verlängert die Lebensdauer um mehr als das Zweieinhalbfache gegenüber einer Haushaltswaschmaschine. Das heißt: Mit ordentlich aufbereiteten Mopps kann man eine Menge Geld sparen.

Frage: Dazu kommt, dass der professionell gewaschene Mopp auch aufnahmefähiger ist, wie die Studie feststellte. Das heißt, der Mopp aus der Profi-Waschmaschine kann mehr Fläche qualitativ gut reinigen als der Mopp, der in der Haushaltswaschmaschine gewaschen wurde.

Andy Schröder: Ja, es gibt noch einen zweiten Faktor, der ebenfalls vom Waschprozess abhängt: die Flächenleistung – also wieviel Quadratmeter ein Wischbezug reinigen kann, bevor er wiederaufbereitet werden muss. Der Wischmopp aus der Profimaschine konnte im Test mehr als doppelt so viele Quadratmeter reinigen als der aus dem Haushaltsgerät. Genau waren es 31 Quadratmeter gegenüber 14 Quadratmetern. Die Quintessenz der Studie heißt auch hier: In einem geeigneten Waschverfahren steckt ökonomisches Potenzial für einen Reinigungsdienstleister.

Frage: Wie lassen sich diese eklatanten Unterschiede zwischen Profi- und Haushaltswaschmaschine erklären?

Andy Schröder: Hier hilft zuerst ein Blick durch das Mikroskop auf den Wischmopp selbst. Sind dessen Borsten an der Oberfläche gut zu erkennen, erbringt er noch gute Reinigungsergebnisse. Verfügt ein Mopp aber über keine Pinselstruktur mehr, ist er auch nicht mehr in der Lage, gut zu reinigen. Auch ein haptischer Test zeigt den Unterschied: Was weich in der Hand liegt, ist noch aufnahmefähig für Schmutz und Wasser, was rau und hart ist, hat die Fähigkeit zur Reinigung bereits weitgehend verloren.

Frage: Und wie wirkt sich das Waschverfahren auf die Struktur und die Haltbarkeit des Wischmopps aus?

Andy Schröder: Ein Waschergebnis wird zu 80 Prozent durch die Mechanik bestimmt: Wenn Waschmaschinen das Reinigungstextil nicht richtig fluten, zu stark reiben oder stauchen, verkürzt das die Lebensdauer des Wischbezugs. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Mopps in Haushaltswaschmaschinen gewaschen werden. Haushaltswaschmaschinen arbeiten wasserreduziert, sie haben z.B. keine großen Trommellöcher und verfügen außerdem über keine Spezialprogramme, die auf das Waschgut „Mopp“ abgestellt sind. Dadurch können sie z.B. die Trommelgeschwindigkeit nicht entsprechend regulieren. Professionelle Waschmaschinen sind ganz anders konzipiert. Die Profi-Mopp-Waschmaschine von Electrolux hat Trommeln mit entsprechend großer Lochung. Für die mit Schmutzpartikeln belasteten Textilien spielt u.a. die Durchflutungsgeschwindigkeit des Wassers eine Rolle. Die Weber & Leucht-Studie belegt jetzt erstmals, dass eine Profi-Mopp-Waschmaschine einen Wischbezug so wäscht, dass er eine bessere Reinigungsleistung erbringen kann.

Frage: Was passiert in der Electrolux-Profiwaschmaschine genau?

Andy Schröder: Ein optimiert gesteuerter und automatisierter Waschprozess sieht so aus: Am Anfang wird das eingefüllte Waschgut gewogen. Dann wird Wasser und Waschmittel in der passenden Dosierung zugeführt. Dafür stellen wir unser Dosiersystem bereit, das eine Schnittstelle zu allen gängigen Pumpen bietet. Die richtige Temperatur und Mechanik wird über die Steuerungssoftware gewährleistet. Die Electrolux-Mopp-Programme sind so konzipiert, dass die richtige Flutung und Reibung stattfindet. Die professionelle Temperaturauslegung der Profi-Waschmaschine sorgt dafür, dass hygienische Maßgaben erfüllt werden.

Frage: Halten denn nicht alle Waschmaschinen hygienische Vorgaben ein?

Andy Schröder: Ein eklatanter Unterscheidungsfaktor zwischen Haushalts- und Profi-Waschmaschine ist der Hygieneaspekt. Will man den hygienischen Anforderungen von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen an Reinigungstextilien genügen, muss man wissen: Nur die Profi-Waschmaschine hält die vorgegebene Temperatur exakt und lange genug. Beim chemo-thermischen Desinfektionsverfahren für Wischbezüge muss die Profi-Waschmaschine die entsprechende Waschchemie einsetzen und dann zum Beispiel mindestens 15 Minuten lang eine konstante Temperatur von 60 Grad halten. Diese Anforderung erfüllt definitiv keine Haushaltswaschmaschine. Wenn ein Benutzer bei der Haushaltswaschmaschine 60 Grad einstellt, erhält er diese 60 Grad nicht so lange wie es notwendig wäre! Mit der Profi -Mopp-Waschmaschine von Electrolux ist man auf der sicheren Seite.

Und darüber hinaus spart man langfristig einiges ein – bei gleichzeitig qualitativ guten Reinigungsergebnissen. Wer dagegen seine Reinigungskräfte mit kaputten und ausgedienten Reinigungstextilien „putzen“ lässt, geht das Risiko ein, dass es nicht wirklich sauber wird. Es zahlt sich also in mehrfacher Hinsicht aus, der Mopp-Wäsche genügend Aufmerksamkeit zukommen zu lassen!Andy Schröder ist bei Electrolux Professional für das Segment Facility Management in Deutschland, Österreich und Schweiz zuständig.

 

Andy Schröder ist bei Electrolux Professional für das Segment Facility Management in Deutschland, Österreich und Schweiz zuständig.
Andy Schröder ist bei Electrolux Professional für das Segment Facility Management in Deutschland, Österreich und Schweiz zuständig.

Was Mopps nicht mögen:

  • Scheuern und Abrasion
  • Einwirkung chemischer Substanzen (alkalische Reinigungsmittel + saure Bleichen bzw. Desinfektionsmittel)
  • Einlagerung von Fremdsubstanzen
  • Eine ständig feuchte bzw. nasse Umgebung, da sich die Fasern erst entspannen, wenn sie wieder trocken sind
  • Überdosierung von Wasch- und Reinigungs- bzw. Desinfektionsmitteln
  • Einsatz zu hoher Trocknungstemperatur (optimal 60 – 80°C, max. 95°C)

Was bei der Mopp-Wäsche zu beachten ist

    • Mopps & Reinigungstücher vor dem Waschen ausschütteln.
    • Belademenge beachten!
    • Kein Waschmittel in die Vorwaschkammer füllen, denn sonst könnte es zu negativen Reaktionen zwischen der Chemie im Reinigungstextil und dem Waschmittel kommen! Ein längerer Vorwaschprozess als üblich ist zu empfehlen.
    • Waschmitteldosierung in Hauptwaschkammer gemäß den Angaben des Waschmittellieferanten.
    • Textilbezogene Programmwahl – Microfaser- und Baumwollmopps getrennt waschen, sonst kommt es zur Verflusung.
    • Reversierung im Trockner ist wichtig, also der Wechsel der Trommelrichtung, sonst kommt es zu Mopp-Knäueln, die den Trocknungsvorgang unnötig verlängern.
    • Unnötige Programmunterbrechungen vermeiden.
    • Waschmittelkammer und Türdichtung regelmäßig reinigen.
    • Regelmäßig Entkalkungsprogramm durchführen
    • Maschine von Waschmittelresten und Schmutz befreien.