„Die Geschwindigkeit überzeugt Pensionen, Friseure oder Fitnessstudios sofort“
Warum immer noch in vielen gewerblichen kleinen Betrieben Haushaltswaschmaschinen stehen, hat meist mit ihrem Preis zu tun. Beim genauen Hinschauen sind die Geräte aus der Konsumenten-Sparte aber nicht wirklich preiswerter. Im Gegenteil! Gregor Karrie, National Key Account Manager Channels von Electrolux Professional erklärt im Interview, warum smart-professionelle Waschmaschinen für den Einstieg im gewerblichen Einsatz die erste Wahl sein sollten – vom Friseur bis zum Fitnessstudio.
In vielen kleinen gewerblichen Betrieben, seien es Friseure oder Pensionen, Restaurants oder Gebäudereiniger bzw. kleinere Wäschereien von Seniorenheimen, trifft man heute immer wieder auf Haushaltswaschmaschinen, obwohl sie die professionellen Anforderungen nicht im Ansatz erfüllen können. Warum ist das so?
Gregor Karrie: Auf den ersten Blick sind Haushaltswaschmaschinen die einfachere und kostengünstigere Wahl für die genannten Zielgruppen. Beim Kauf der Geräte herrscht oft der Gedanke vor: Für meine Zwecke reicht die Haushaltswaschmaschine aus – im Privathaushalt verrichtet sie schließlich auch gute Dienste. Kaufen, Mitnehmen, Anschließen, Waschen – und wenn sie keine Leistung mehr bringt oder kaputtgeht, wird das Haushaltsgerät einfach durch ein neues ersetzt. Vielen Anwendern, die auf eine Haushaltswaschmaschine setzen, ist dabei nicht einmal bewusst, dass sie mit der Nutzung solcher Geräte gegen rechtliche Vorgaben verstoßen oder hygienischen Anforderungen nicht nachkommen.
Wo liegt denn der große Unterschied zwischen der professionellen bzw. smart-professionellen Waschmaschinen und einer Haushaltswaschmaschine?
Haushaltswaschmaschinen sind für den Privatgebrauch konzipiert. Daraus leiten sich ihre Eigenschaften ab. Professionelle und smart-professionelle Waschmaschinen setzen ganz andere Maßstäbe – bezogen auf die Konstruktion, die Waschgeschwindigkeit oder die Lebensdauer. So sind z.B. professionelle Waschmaschinen aus dem Hause Electrolux Professional auf rund 30.000 Waschzyklen ausgelegt, smart-professionelle Geräte immerhin auf 7.500 Zyklen. Haushaltswaschmaschinen durchschnittlich auf 2500 Waschzyklen und in den untersten Preisklassen sind es oft sogar nur 1.250 Waschzyklen oder noch weniger. Und das auch nur, sofern sie den Herstellervorgaben entsprechend nur 1 bis maximal 2 Mal täglich laufen.
Dazu kommt der rechtliche Aspekt: Haushaltswaschmaschinen sind gar nicht in der Lage, die rechtlichen Anforderungen des gewerblichen Einsatzes zu erfüllen. Oder noch drastischer ausgedrückt: Ein privater Haushalt mit einem hohen Aufkommen an Wäsche – man denke an eine Großfamilie – macht nichts falsch, wenn er eine smart-professionelle Waschmaschine anschafft. Aber ein Gewerbebetrieb wie eine Metzgerei oder eine Wäscherei eines Seniorenheims, die umgekehrt mit einer Haushaltswaschmaschine arbeiten, begeben sich unter rechtlichen Aspekten in riskante Gewässer.
Warum sollte die Nutzung einer privaten Haushalts-Waschmaschine riskant sein?
Ein wichtiges Merkmal einer smart-professionellen Waschmaschine, welche die Lücke zwischen Privatgebrauch und professionellen Geräten schließt, ist die Sicherheit, die sie den Anwendern bietet. Und zwar in mehrerlei Hinsicht: Zum einen entspricht auch das smart-professionelle Gerät der Maschinenrichtlinie (2006/42EG) die seit 2009 gilt und sich auf die Produktsicherheit von gewerblich genutzten Geräten bezieht. Das Ziel der Richtlinie ist es, die Gesundheit der Nutzer zu schützen, die mit den Geräten arbeiten. Arbeitgeber, die Geräte verwenden, die nicht der Maschinenrichtlinie entsprechen, verstoßen gegen die Arbeitsmittelverordnung und das Arbeitnehmerschutzgesetz. Oder andersherum: Haushaltsgeräte dürfen nicht in gewerblicher Nutzung eingesetzt werden, da sie nicht der Maschinenrichtlinie entsprechen. Das wirkt sich auch unmittelbar auf die Garantieleistung aus: Gerätehersteller von Haushaltswaschmaschinen müssen keine Garantieleistung erbringen, wenn sie feststellen, dass ihr Gerät sachfremd – im gewerblichen Betrieb – verwendet wurde.
Sie sprechen auch davon, dass Haushaltswaschmaschinen die hygienischen Anforderungen nicht erfüllen können?
Haushaltswaschmaschinen sind definitiv nicht dafür geeignet, nachweislich hygienisch zu waschen. Denn sie sind nicht in der Lage, die in (chemo-) thermischen Desinfektionswaschverfahren vorgeschriebene Haltezeit der Temperatur abzubilden – beispielsweise 60°C für 20 Minuten. Zum einen sind die Waschprogramme dafür nicht ausgelegt; zum anderen ist die eingestellte Temperatur beim Haushaltsgerät kein Garant, dass die Maschine sie im Betrieb auch erreicht. Die smart-professionellen Waschmaschinen von Electrolux Professional ermöglichen durch die Kombination von Haltezeiten und Verwendung von desinfizierenden Waschmitteln mit Wirkungsbereich A/B maximale Hygiene. Darüber hinaus werden dabei sogar Viren – auch Covid – erfasst und inaktiviert.
Die myPRO Serie ist in der Lage, diese chemo-thermische Desinfektion mit entsprechenden desinfizierenden Waschmitteln durchzuführen. Dafür stehen in der Maschine je nach Ausführung zwei oder sogar drei Desinfektionsprogramme zur Verfügung.
Was ist Ihre Erfahrung als Vertriebsexperte für die myPRO: Warum entscheiden sich immer mehr kleine Unternehmen und Selbstständige heute dafür?
Es ist die Geschwindigkeit der Geräte, die bei den Anwendern meist den Ausschlag gibt, myPRO zu kaufen, also Waschmaschine und Trockner. Vergleicht man die Laufzeiten mit Haushaltswaschmaschinen, sieht man den Unterschied: Die Haushaltswaschmaschine mit beispielsweise einem Trommelvolumen für 8 Kilogramm Wäsche benötigt für 60-Grad-Baumwolle zwischen ca. zweieinhalb oder gar drei Stunden. myPro benötigt maximal 82 Minuten für die gleiche Menge. Besteht die Möglichkeit eines Warmwasseranschlusses, der oft in kleinen Wäschereien oder bei Gebäudereinigern vorhanden ist, benötigt die Maschine nur noch 70 Minuten. Das heißt, myPRO ist mindestens doppelt so schnell wie ein Haushaltsgerät.
Ein Argument kleinen Betriebe ist oftmals der Preis, warum sie auf Haushaltsgeräte zurückgreifen.
Bei oberflächlicher Betrachtung ist das Gerät für den Privatgebrauch zunächst billiger. Das gilt aber nur dann, wenn allein der Anschaffungspreis betrachtet wird. Bezieht man weitere Kriterien bei der Entscheidung mit ein, sieht es dann so aus: Um z.B. mit einer Haushaltswaschmaschine die gleiche Geschwindigkeit wie mit einer MyPRO zu erhalten, bräuchte ein Betrieb auf Anhieb 2 Haushaltswaschmaschinen, um in der vorgegebenen Zeit dieselbe Menge zu schaffen! Und das bei meist schlechterem Ergebnis durch nicht vorhandene Spezialprogramme. Und je nach Qualitätsstufe muss er das Haushaltsgerät aufgrund der geringeren Lebensdauer in der gleichen Zeitspanne bis zu 6 Mal nachkaufen.
Die Robustheit liegt daran, dass myPRO über Komponenten aus dem professionellen Bereich verfügt. Sie hat z.B. eine Profitrommel mit extra großen Löchern, die das Ein- und Entwässern wesentlich beschleunigen und damit die Wäsche schonender behandeln. Die Trommellöcher bei der MyPRO haben 4,5 mm Durchmesser, die einer Haushaltswaschmaschine meist nur ca. die Hälfte davon: 2,2 mm. Außerdem sorgen die großen Trommellöcher dafür, dass die Waschmaschine auch mit grobem Schmutz gut zurechtkommt, wie es etwa bei der Moppwäsche der Fall ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die smart-professionelle Waschmaschine nicht nur mit einer Laugenpumpe ausgeliefert wird, die das Waschwasser – wie im Privatgebrauch üblich – ins Ablaufrohr pumpt. Wir haben auch ein Modell mit Ablaufventil. Dieses ermöglicht es, das Wasser direkt in den Bodenablauf zu leiten. Das bietet noch höhere Betriebssicherheit.
Mal abgesehen davon, dass eine einfache Haushaltswaschmaschine, die oft bereits im ersten Jahr verschrottet werden muss, auch unter ökologischen Aspekten eine Ressourcenverschwendung darstellt, wie sparsam kann eine smart-professionelle Waschmaschine sein?
Wäsche waschen und trocknen benötigt natürlich einige Ressourcen: Strom, Wasser, Waschmittel – ohne geht es nicht. Aber es kommt dabei darauf an, wieviel davon verbraucht wird. Electrolux Professional lässt bereits bei der Konzeption der Geräte die Aspekte der Ressourcenschonung einfließen. Die myPro-Waschmaschine entspricht der Energieeffizienzklasse A+++. Und wer in seinem Betrieb mit einer Warmwasserzufuhr arbeitet, kann noch mehr sparen.
Auf der Trocknerseite kann am meisten eingespart werden, wenn Wärmepumpentechnologie im Einsatz ist – bis zu 60 Prozent beim myPro A++ Wärmepumpentrockner im Vergleich zum Kondenstrockner der Energieeffizienzklasse B. So liegt zum Beispiel die Kostenersparnis beim Wärmepumpentrockner myPro TE1120HP (1,99 kWh) im Vergleich zum Kondenstrockner myPro TE1120 (4,88kWh) pro Ladung bei 2,89 kWh (4,88 -1,99). Also bei 30 Cent / kWh rund 87 Cent pro Ladung und damit satte 780 Euro Ersparnis pro Jahr! Vorausgesetzt der Kunde akzeptiert die um rund 45 Minuten längere Trocknungszeit pro Ladung im Vergleich zum Kondenstrockner. Je nach Kundenanforderung machen also beide Geräte auf ihre Art Sinn.
Und wer bereits im ersten Jahr sein Haushaltsgerät entsorgen muss, weil es keine Leistung mehr bringt bzw. bringen kann, merkt bald, dass er nicht wirklich gespart hat. Eine myPRO hält mit 7500 Waschzyklen bei durchschnittlich 3 Zyklen täglich viele Jahre länger, das bedeutet, dass in ihrer Laufzeit bis zu 6 Haushaltswaschmaschinen der einfachen Sorte verbraucht werden. Der Verfechter von Haushaltswaschmaschinen trägt demnach einen mindestens 3 bis 6fach schwereren ökologischen Rucksack, als wenn er mit einem smart-professionellen Gerät der myPro-Serie arbeiten würde.
Welche Punkte sollten für die Entscheidung für oder gegen eine Profimaschine noch eine Rolle spielen?
Für kleine Betriebe ist auf jeden Fall eine einfache Handhabung wichtig. MyPRO ist steckerfertig, benötigt nur 230 Volt und ist daher genauso leicht anzuschließen wir ein Haushaltsgerät. Und was für Betriebe mit Kundenfrequenz auch noch relevant ist: Die myPRO erzeugt aufgrund ihrer professionellen Komponenten weniger Vibrationen und Arbeitsgeräusche. Während des Waschprozesses bleibt sie sogar unter 50 Dezibel.
Erwähnenswert sind sicher auch die die beiden Wischmopp-Programme für alle, die viel und regelmäßig Bodenflächen reinigen müssen. Solche Programme sind deshalb wichtig, weil sie berücksichtigen, dass Wischmopps mit Reinigungsmitteln vollgesogen sind, wenn sie in der Waschmaschine landen. Sofern das Reinigungsmittel nicht gründlich herausgespült wird, reduziert es die Kraft des Waschmittels erheblich. Darüber hinaus transportieren die Wischmopps groben Schmutz, Haare oder Steinchen in die Waschmaschine. Mopp-Programm und Waschtrommel sorgen dafür, dass alles schnell und sauber herausgespült wird. Zusammengefasst: Mit einem Wischmopp-Programm lässt sich die Lebenszeit von Mopps und Wischtüchern um ein Vielfaches erhöhen und gleichzeitig die Flächenproduktivität deutlich steigern, was sich natürlich auf die Ökonomie auswirkt.
Alles in allem können Kunden bereits von unseren (smart)professionellen Geräten erwarten, dass sie auch unter höheren Anforderungen wirklich zuverlässig, langlebig und sicher sind. Und wer genau rechnet, stellt zusätzlich fest, dass sich die Entscheidung für eine smartprofessionelle Waschmaschine auf jeden Fall auch unter ökonomischen Aspekten lohnt.
Vielen Dank für das informative Gespräch!