Sag mir wo die Keime sind
Sind unsere Innenstädte sauber? Hygienisch sauber? Oder sind es Orte, an denen wir uns mit gefährlichen Krankheiten anstecken? Um Licht ins Dunkel zu bringen, begab sich ein Journalist der Stuttgarter Zeitung auf Mikrobenjagd. Im November 2018 nahm er mit Gesundheitsexperten der Stadt in der Innenstadt von Stuttgart verschiedene Proben von Türklinken, Fahrstuhlknöpfen und Toilettenbrillen.
Auch wenn es sich dabei nicht um eine wissenschaftliche Untersuchung handelte, eine grobe Einschätzung lassen die Befunde zu. Zum Glück gab die Zeitung Entwarnung: Sie zitierte die Fachärztin für Mikrobiologie am Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, die die Proben untersuchte. „Die Hygiene ist bei uns insgesamt auf einem sehr hohen Niveau“, so Silke Fischer.
Wo sich Keime gerne tummeln
Wohl fühlen sich die Mikroben übrigens, wenn zwei Faktoren zusammenkommen: Feuchtigkeit und Nahrung. Im Haushalt ist das vor allem in der Küche und im Bad der Fall. Rekordverdächtige Keimzahlen finden sich daher häufig in gebrauchten Spülschwämmen, die längere Zeit herumliegen. Denn hier setzen sich leicht Nahrungsreste fest, von denen die Bakterien leben. Und natürlich auch in Geschirr- und Handtüchern, die mehrere Tage nicht gewaschen wurden. Für Menschen mit einem intakten Immunsystem stellt diese Besiedelung in der Regel kein Problem dar. Aber allein aus Geruchsgründen empfiehlt es sich, Lappen, Tücher und Schwämme regelmäßig zu waschen bzw. zu ersetzen. Werden Menschen versorgt, deren Gesundheit geschwächt ist, dann sollten Handtücher, Bettwäsche, Lappen und Schwämme aber häufiger als sonst üblich bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Für Wohngruppen in Seniorenheimen sind professionelle Waschmaschinen, die der Maschinenrichtlinie entsprechen, vorgeschrieben. Sie gewährleisten auch, dass die Temperatur von 60 Grad mindestens 10 Minuten eingehalten werden und damit hygienische Vorgaben eingehalten werden können.
Den interessanten Artikel in der Stuttgarter Tageszeitung, der beschreibt, wie hoch die Keimbelastung auf der Klobrille der städtischen Toilette oder im Eingang zur Stuttgarter Markthalle ist, finden Sie hier: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.landesgesundheitsamt-prueft-hygiene-wo-lauern-krank-machende-keime.7e3f6191-b4d8-4b23-9af0-28ad0fc3d970.html?reduced=true