Aus gegebenen Anlass: Wie waschen Sie hygienisch und was müssen Sie beachten?

Tipps von Jan-Peter Elsebach, staatlich geprüfter Desinfektor.

Vorausgeschickt: Beim Coronavirus handelt es sich um ein behülltes Virus. Das Virus ist von einer Lipidschicht (Fettschicht) ummantelt. Dadurch ist es leichter zu desinfizieren als unbehüllte Viren wie es z.B. Noroviren sind. Aufgrund der Lipidschicht bleibt das Coronavirus in feuchter, kalter Umgebung länger infektiös als in warmer, trockener Umgebung. In der Wäsche kann es demnach eher in Sekreten überdauern. Wie lange es in der Wäsche überdauert, ist noch nicht sichergestellt. Angaben dazu variieren. Umso wichtiger ist es, hygienisch zu waschen.

  • Wäsche der Bewohner und auch Arbeitskleidung des Personals, z.B. eines Pflegeheims könnte mit dem Virus belastet sein. Indirekte Übertragungswege über Textilien sind möglich. Das heißt, es muss eine erhöhte Infektionsgefährdung unterstellt werden. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Inkubationszeit für COVID-19 bis zu 14 Tage betragen kann. Allerdings gilt mit Coronavirus belastete Wäsche NICHT als hochinfektiös.  Die Wäsche soll deshalb mit desinfizierenden Waschverfahren mit dem Wirkbereich AB – also auch viruzid – aufbereitet werden.
  • Seife und normale Waschmittel sind zwar generell geeignet, die Lipidhülle des Virus zu beschädigen, dadurch wird es inaktiv und ist nicht mehr infektiös.
    Dennoch: Um ein Restrisiko zu vermeiden, ist ein desinfizierendes Waschverfahren anzuwenden.
  • Arbeitskleidung auf keinen Fall zu Hause waschen!
  • Wenn in Gemeinschaftseinrichtungen noch Haushaltswaschmaschinen im Einsatz sind, sollten diese dringend durch professionelle Waschmaschinen ersetzt werden. Denn Haushaltswaschmaschinen sind nicht in der Lage, die in chemothermischen Desinfektionswaschverfahren vorgeschriebene Temperaturhaltezeit abzubilden – beispielsweise 60°C für 20 Minuten.
  • Wäsche mit Infektionsgefährdung ist in geeigneten Räumlichkeiten und mit geeigneten Verfahren aufzubereiten – vorzugsweise mit räumlicher Trennung in eine reine und eine unreine Seite.

In einer solchen Hygiene-Wäscherei arbeiten Barriere-Waschmaschinen, die auf beiden Seiten, hinten und vorne, Türen besitzen und in eine Trennwand eingelassen sind, die den Schmutz- und den Reinbereich separiert. Dabei ist zu beachten, dass auch die diversen Maßnahmen zur Hygiene eingehalten werden: Die Personalschleusen sind zu nutzen, die vorgesehene Schutzkleidung ist zu tragen. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig die Flächen in der Wäscherei zu desinfizieren.

Hier gelangen Sie direkt zum hygienischen Wäschekreislauf.