Resistente Keime entwickeln sich gut in Gewässern

Für den hygienischen Wäschekreislauf gibt es einen wichtigen Merkpunkt: Textilien sollen nach dem Waschen nicht lange feucht bleiben, sondern sofort getrocknet werden.  Denn im feuchten Zustand können sich leicht Keime entwickeln. Angesichts des Skandals im indischen Hyderabad machen Hygieneexperten auf diesen Zusammenhang aufmerksam. In Indien wiesen Wasserproben, die in der Nähe von Fabriken der Pharmaindustrie entnommen wurden, eine extrem hohe Konzentration an Antibiotika und Pilzbekämpfungsmittel auf. Ein Mikrobiologe aus Deutschland bezeichnet die belasteten Gewässer als „Bioreaktoren unter freiem Himmel“ – und zwar für multiresistente Keime. Denn in Gewässern entwickeln Bakterien ganz schnell Abwehrmechanismen gegen Antibiotika. Diese Herausbildung von resistenten Bakterien stellt für die ganze Menschheit ein Risiko dar.

Zum Artikel aus der Süddeutschen Zeitung

Was heißt das für uns in Europa?

Der Antibiotika-Einsatz sollte reduziert werden und die Hygiene-Vorsorge sollte in Fleisch und Blut übergehen.  Hygieniker in Deutschland fordern deshalb zum Beispiel, dass Mastbetriebe weniger Antibiotika einsetzen. Und dass kein Antibiotikum ohne vorherigen Test verschrieben wird. Dazu läuft dieses Jahr ein Modellversuch des BKK-Landesverband Nordwest und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. In diesem Rahmen müssen Ärzte zuerst eine Wirksamkeitsprüfung mit einem sogenannten Antibiogramm durchführen, bevor sie ein Antibiotikum verschreiben. Das kann Krankenkassen Millionenkosten ersparen.

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