Wäschefusseln sind kein Abfall. Jedenfalls in den Augen litauischer Wissenschaftler. Sie arbeiten daran, diese in Energie zu verwandeln.
Eine Trocknerladung Handtücher und Bettwäsche ergibt mindestens eine Hand voll Flusen, die im Sieb eines Umlufttrockners aufgefangen werden. Bisher landete dieser Faserklumpen im Müll. Zukünftig könnten die Wäschefusseln eine Ressource für die Energiegewinnung sein und helfen, die Klimaziele zu erreichen.
Das Potential ist jedenfalls vorhanden. Denn Wäschetrockner stehen nicht nur in über 40 Prozent aller Privathaushalte. Sie gehören auch in Seniorenwohngruppen oder auch in großen sozialen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen zum Standardinventar – in Inhouse-Wäschereien oder bei Wäschedienstleistern. In Litauen wird derzeit eine Idee entwickelt und getestet, die eine große Chance bietet, um aus Textilabfällen wie Flusen Energie zu gewinnen und damit die Textilindustrie zu einer Kreislaufwirtschaft umzugestalten.
Electrolux Professional, das sich als Unternehmen schon lange bemüht, Technik zu liefern, die möglichst viel Ressourcen einspart und „green“ ist, sind solche Wiedergewinnungs-Methoden von Energie geläufig. Sowohl bei Geschirrspülern als auch bei Wärmepumpentrockner wird etwa Energie aus Dampf oder warmem Wasser wieder gewonnen.
Die Praxistauglichkeit des Ansatzes, aus Flusen Energie zu gewinnen, beweist bereits eine Pilot-Anlage in Litauen, die die Wissenschaftler der Technischen Universität Kaunas und des Litauischen Energieinstituts aufbauten. Über ein spezielles Verfahren werden in dieser die chemischen Verbindungen der Flusen, die ganz unterschiedliche Fasern beinhalten, aufgespalten. Durch die Reaktion wird Wärme freigesetzt. Allein aus den Flusen, die eine Million Menschen beim Waschen erzeugen, ließe sich Energie wie aus 14 Tonnen Öl erzeugen.
Um die Flusen in einem großen Maßstab verwerten zu können, müssten diese jedoch gesammelt werden. Den litauischen Wissenschaftlern schwebt dafür die Implementierung eines Sammelsystems vor.
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