Patientinnen und Patienten der Uniklinik in Greifswald nehmen mit Verwunderung das Päckchen entgegen, das Krankenschwestern an sie verteilen. Der Karton, auf dem in großen Lettern das Wort „AHOI“ prangt, ist bepackt mit kleinen Geschenken und vielen Informationen zur Hygiene. Ein Tipp heißt z.B.: Auch nach dem Naseputzen bitte Hände desinfizieren.
Der NDR hat im Nordmagazin einen informativen Film zur AHOI-Initiative gedreht. Das Projekt, das seine Botschaft im Namen trägt – „AHOI – Patient an Bord“ – läuft seit einem guten Jahr und wird vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald betreut. Die Idee: Nicht allein die Mitarbeiter*innen von Seniorenheimen oder Krankenhäusern sollen sich mit Hygiene auskennen. Auch die Heimbewohner bzw. Patienten sollen die wichtigsten Zusammenhänge und Maßnahmen kennenlernen, die eine Verbreitung von Erregern verhindern.
Fragebogen hilft bei der Suche nach multiresistenten Keimen
Im Projekt miteingeschlossen ist ein Fragebogen, der danach fragt, wann eine Patientin das letzte Mal im Krankenhaus war oder ein Patient das letzte Mal Antibiotika eingenommen hat. Das Ergebnis dieser Maßnahme an der Klinik in Greifswald ist erstaunlich: Professor Axel Kramer berichtet im NDR-Film, dass heute aufgrund der Patientenaussagen drei Viertel der multiresistenten Staphylokokken ausfindig gemacht werden können und 60 Prozent der grampositiven Darmerreger, die ebenfalls zu den gefährlichen Keimen zählen.
Das Projekt des Bundesgesundheitsministeriums für eine weitere Verbesserung von Hygiene an Krankenhäusern und in Heimen wurde mit 300.000 Euro gefördert. Das Folgeprojekt schließt sich jetzt mit einem Budget von 700 000 Euro an, berichtet das TV-Team des NDR.