Tipps für die Senioren-Betreuung
Im Alter bleibt der Mund häufig trocken. Schätzungen gehen davon aus, dass beinahe bei jedem zweiten Menschen der Speichelfluss versiegt. Zum einen macht die natürliche Alterung nicht vor den Speicheldrüsen halt. Zumeist steckt hinter der lästigen Trockenheit im Mund jedoch ein allgemeiner Flüssigkeitsmangel. Häufig trinken Senioren viel zu wenig. Hinzu kommt, dass multimorbide, ältere Patienten viele Arzneimittel einnehmen müssen, die mitunter die Mundtrockenheit befördern.
Anders als vielleicht vermutet: Mundtrockenheit ist für viele Betroffene ein echtes Problem. Sie leiden. Auch, weil sie kaum noch etwas schmecken und damit die Freude am Essen verlieren. Essen kann sogar zur Qual werden, wenn der Speichel fehlt, um die Bissen schluckfähig zu machen. Hinzu kommt, dass eine trockene, unbewegliche Zunge die sprachliche Verständlichkeit und damit die Kommunikationsfähigkeit einschränkt. Und da auf einer ausgetrockneten Schleimhaut auch massenhaft Bakterien siedeln, riechen Patienten schlecht. Dadurch leiden auch Zähne und Zahnfleisch.
Die Versorgung der älteren Menschen mit Wasser und anderen ungesüßten Getränken ist daher das A und O, um das Befinden zu verbessern. Die Getränke sollten in häufigen, kleinen Schlucken genossen werden. Auf dem Speiseplan sollten auch unbedingt Obst und Gemüse mit einem hohen Wasseranteil stehen. Da aktives Kauen den Speichelfluss anregt, sollten den Bewohnern neben Äpfeln, Gurken, Paprika und Radieschen auch Vollkornprodukte angeboten werden, wenn es die gesundheitliche Konstitution der Seniorin oder des Seniors zulässt. Um eventuelle Kauproblemen zu beheben, sollte ein Zahnarzt konsultiert werden, statt nur auf Suppen und Breie auszuweichen. Welche große Rolle der Speichelfluss bei der Zahnhygiene spielt, hat die Bundeszahnärztekammer in einem 3-minütigem Video zusammengefasst.
Hier geht es zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=0ZUnVgCM9Kg&feature=youtu.be
Weitere Informationen über Ursachen eines schwindenden Speichelflusses bekommen Sie hier: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=titel_48_2003