Im Alter fällt das Essen oft schwerer, weil das Geschmacksempfinden nicht mehr so intensiv ist und damit die Freude am Essen verloren gehen kann. Hinzu kommt bei älteren Menschen, dass sie vermehrt und regelmäßig Arzneimittel einnehmen müssen, die Appetitlosigkeit oder Mundtrockenheit fördern. Essen wird damit oft anstrengend.
Doch gerade für Seniorinnen und Senioren ist die richtige Ernährung wichtig. Denn Fehl- und Mangelernährung sind ein häufig unterschätztes Risiko. Im Falle von Erkrankungen reduziert ein guter Ernährungszustand die Wahrscheinlichkeit von schweren Verläufen sowie die Entwicklung von Folgeschäden. Dies belegen Ergebnisse der Uni Hohenheim zur Entwicklung der jüngsten Epidemie . Neben Personen, deren Immunsystem durch Alter und Vorerkrankungen bereits geschwächt ist, sind fehl- und mangelernährte Menschen bei einer Epidemie-Erkrankung besonders gefährdet, schreibt das Institut für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim in einer Pressemitteilung. „Ein guter Ernährungszustand der Patienten reduziert deutlich die Wahrscheinlichkeit, einen schweren Verlauf der Erkrankung durchzumachen, bleibende Folgeschäden zu entwickeln oder gar zu versterben“, betont Professor Bischoff von der Universität Hohenheim. Außerdem rät der Ernährungsmediziner Prof. Dr. med. Stephan C. Bischoff dazu, gefährdete Personen bereits vor konkreten Erkrankungen zusätzlich durch entsprechende Experten zu unterstützen. Diese können dann die Sinnhaftigkeit von Vitaminpräparaten oder Mineralstoffen als Ergänzung der Ernährung beurteilen und individuell anpassen. Weitere praktische Empfehlungen hat Prof. Bischoff in der Zeitschrift Clinical Nutrition veröffentlicht.
Im Zusammenhang mit der Ernährung sind auch die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks zur Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) eine gute Orientierung. Dort spielt ebenfalls das Ernährungsmanagement eine Rolle, wie „Pflege online“ in einem Beitrag aufzeigt. Bereits bei der Aufnahme eines Hausgastes oder eines Patienten gilt es den Ernährungszustand zu überprüfen und Zeichen zu erkennen, die auf Mangel hinweisen könnten. So können Behandlungsprozesse erheblich verbessert werden. Pflegekräfte sind außerdem dazu angehalten, ihre Patienten bei der Nahrungsaufnahme weitgehend zu unterstützen und beispielsweise durch Präventivmaßnahmen wie Trinknahrung, Zwischenmahlzeiten oder Buffets zum Essen zu motivieren.