Alles richtig im Wäschekreislauf?
Rund 28.000 Besucher kamen zur diesjährigen ALTENPFLEGE 2017 in Nürnberg und warfen einen Blick auf Alltag und Lösungen in Senioren- und Pflegeheimen, Wohngruppen und Pflegediensteinrichtungen. Auch die Hygiene spielte eine wichtige Rolle auf der Messe. Ein geführter Messerundgang zum Thema „Wäschekreislauf“ steuerte auch den Stand von Electrolux Professional an. Vertriebsleiter Thomas Schauerte empfing die Gruppe von etwa zwei Dutzend Interessierten und gab wertvolle Anregungen zum Umgang mit der Wäsche in Altenheimen.
„Grundsätzlich gilt“, betonte Schauerte, „egal ob ein Heim seine eigene Wäscherei betreibt oder die Wäsche an einen Wäschedienstleister gibt: Das Alten- oder Pflegeheim ist verantwortlich für die Hygiene.“ Electrolux Professional definiert dafür den 8-Schritte-Wäschekreislauf vom „schmutzigen zum sauberen Bett bzw. Zimmer“. Das heißt, nicht allein in der Wäscherei gilt das Barriere-Prinzip, das saubere und schmutzige Wäsche voneinander trennt, sondern auch an allen anderen Stellen des Kreislaufes ist auf eine strikte Trennung zu achten. „Schmutzige und gegebenenfalls kontaminierte Wäsche oder Reinigungstextilien wie Mopps dürfen nicht neben sauberen Textilien lagern“, gibt der Hygienefachmann bei Electrolux als ein Beispiel für eine Hygiene-Regel. Schauerte: „Eine Trennung der schmutzigen Wäsche beim Einsammeln – zum Beispiel nach Textilart – spart Zeit, schützt das Wäscherei-Personal und vermeidet Kreuzkontamination.“
Die saubere Wäsche wiederum darf erst nach der Desinfektion der Hände und nach einem Wechsel der Kittel bzw. Arbeitskleidung in die Bewohnerzimmer gebracht werden, um zum Beispiel die Betten neu zu beziehen. „Auch in der hauseigenen Wäscherei eines Heims muss zwingend das Prinzip der Trennung angewendet werden“, unterstreicht Schauerte und zeigt auf die Punkte 3 bis 6 auf einem Plakat des Electrolux-Messestandes, das den Wäschekreislauf schematisch abbildet.
Eines der wichtigsten Elemente einer Hygiene-Wäscherei ist die Barriere zwischen dem Schmutzraum und dem reinen Raum. In die Trennmauer eingebaut sind Hygiene-Waschmaschinen, die von der unreinen Seite befüllt und von der reinen Seite nach dem Waschen entleert werden. Auf beiden Seiten sind „gemäß RKI- bzw. Berufsgenossenschaftlicher Richtlinie (BGR 500)“, wie Schauerte herausstellt, Regeln einzuhalten. Sie beziehen sich auf bauliche Maßnahmen und auf das Handling und sollen ausschließen, dass es zu einer Kreuzkontamination kommt. Die Regeln haben zum einen das Ziel, die saubere Wäsche vor einer Wiederverschmutzung zu schützen und damit das Risiko zu minimieren, über die Wäsche Keime im Haus zu verbreiten. Zum anderen soll eine Gefährdung des Wäschereipersonals ausgeschlossen werden.
Schauerte weist darauf hin, dass es viele Möglichkeiten gibt, Keime zu übertragen: „Von Händen auf Textilien, von Türgriffen auf Hände, von Flächen auf saubere Textilien.“ Diese Zusammenhänge sind bei der Planung einer Wäscherei und dem Aufstellen von Hygieneregeln zu beachten. So braucht die Hygiene-Wäscherei zum Beispiel eine Personal- und Wagen-Schleuse; die Belüftung und der Luftdruck sind auf der unreinen und reinen Seite richtig auszulegen (Unterdruck auf der unreinen Seite), für die Barriere-Waschmaschinen sind Sockel auf der unreinen Seite vorzusehen und vieles mehr. „Entscheidend für eine sichere schwarz/weiß-Trennung ist allerdings der Mensch, der sich richtig zu verhalten und die definierten Hygiene-Pläne umzusetzen hat“, bekräftigt Thomas Schauerte und gibt zu verstehen, dass es eine noch größere Herausforderung ist, die Hygieneregeln einzuhalten, wenn keine Barriere-Wäscherei möglich ist und in sogenannten Frontlade-Waschmaschinen hygienisch gewaschen werden muss.
Und selbst wenn die Wäsche nicht im eigenen Hause gewaschen wird, sollte sich die Heim- und Wäschereileitung Gedanken zur Hygiene machen. „Wäscht und arbeitet mein Dienstleister entsprechend der geltenden Vorschriften?“ sollte kritisch gefragt werden.
Laut dem Hygiene-Experten von Electrolux Professional sind solche Fragestellungen sowie wirtschaftliche Gründe und die Zufriedenheit der Bewohner die Ursachen, warum sich viele Heime wünschen oder überlegen, die gesamte Wäsche wieder ins eigene Haus zu holen und nicht mehr beim Dienstleister zu waschen. „Electrolux Professional verfügt über die Experten, die eine Hygienewäscherei konzipieren und gemeinsam mit Architekten und Bauherren planen und umsetzen“, betont Thomas Schauerte am Ende seiner Führung durch den Wäschekreislauf. Und weil er Beispiele aus der Praxis kennt, bei denen die Heimleitung nicht nur die Wäscherei neu bauen ließ, sondern auch eine Großküche für die Gemeinschaftsverpflegung, gibt er den Zuhörerinnen und Zuhörern noch einen letzten Tipp auf den Weg: „Auch die Küchenwäsche kann problemlos in der Hygiene-Wäscherei gewaschen werden. Denn die Waschschleudermaschinen und Wäschetrockner von Electrolux Professional der 5er-Generation haben – das ist einzigartig im Markt – eine HACCP*-Zertifizierung!“
*HACCP steht für Hazard Analysis and Critical Control Points und definiert kritische Kontrollpunkte im Prozess der Lebensmittelerzeugung. Das internationalen HACCP-Zertifikat gibt die Sicherheit, dass Konsumenten von Lebensmittelprodukten nicht durch Maschinenschäden, die etwa Metallteilchen in Küchentextilien hinterlassen, gefährdet werden.