Baden-Württemberg fördert Kompetenzzentrum
Im Herbst 2020 hat das dritte Hauswirtschaftszentrum in Deutschland seine Arbeit im Diakonischen Werk Württemberg aufgenommen. Das Kompetenzzentrum wird bis Ende 2021 im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg von der Landesregierung des „Ländles“ gefördert.
Die Einrichtung eines weiteren Zentrums für die Hauswirtschaft ist eine Bestätigung dafür, dass die Disziplin Hauswirtschaft – besonders in Seniorenheimen – eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Den Hauswirtschafterinnen in den Heimen kommt nicht allein der Part der Versorgung zu, sondern sie sind auch diejenigen, die in den Seniorenanlagen, im großen Maße den Wohlfühlfaktor verbreiten. Für Ursula Neugebauer, Vizepräsidentin des Berufsverbands Hauswirtschaft, hat die Hauswirtschaft alle Marketing-Faktoren eines Heims in der Hand. (Link: https://hygienewaschen.com/hauswirtschaft-und-pflege-sind-die-saeulen-des-seniorenheims/) Denn Themen wie das tägliche Backen, dessen Duft durch die Flure zieht, oder das Waschen in der Inhouse-Wäscherei, die ausnahmsweise auch einmal ein schönes Einzelstück extra wäscht, machen ein Heim erst zu einem Zuhause seiner Gäste.
Das Problem ist, dass es einen immer größeren Mangel an qualifiziertem Fachpersonal in der Hauswirtschaft gibt. Das neugeschaffene „Innovations- und Kompetenzzentrum Hauswirtschaft Baden-Württemberg“ will das ändern. Seine Ziele sind unter anderem:
- Die Gewinnung und Qualifizierung von hauswirtschaftlichen Fachkräften für den gesamten Gesundheitssektor;
- die Förderung innovativer Ansätze in der Ausbildung;
- die Vernetzung der Akteure und Verbesserung multiprofessioneller Zusammenarbeit.
Ein weiteres Ziel in der Senioren-Versorgung und Betreuung ist auch, dabei zu helfen, dass seine Heimgäste so weit wie möglich noch selbstbestimmt leben können. Für Menschen mit Hilfe-, Pflege- und Unterstützungsbedarf sind deshalb Angebote mit einem hohen Anteil an hauswirtschaftlicher Betreuung, Assistenz und Empowerment, also der „Selbst- oder Autonomiebefähigung“, unverzichtbar.
Die selbstbestimmte Teilhabe zu fördern, liegt dabei nicht nur im persönlichen Interesse der Betroffenen. Angesichts des demografischen Wandels und der damit einhergehenden rasanten Erhöhung des Pflege- und Betreuungsbedarfs wird dieses Ziel auch aus Kostengründen verfolgt.
Auch Wohngruppen, die das selbstbestimmte und aktive Leben stärken, funktionieren nur durch das große Engagement der Hauswirtschaftskräfte. Angesichts dieser Entwicklungen sehen viele Experten aus dem Pflegebereich in der Hauswirtschaft bereits eine Schlüsseldisziplin für die gesundheitsfördernde, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Versorgung der Hilfs- und Pflegebedürftigen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Kompetenzzentrums.